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Oder: Es ist bereits 5 nach 12. Tragen wir den Müllberg ab.

Traurige und erschütternde Bilder gehen in der jüngsten Vergangenheit um die Welt: Kunststoffteppiche bedecken riesige Flächen unserer Weltmeere und bringen das biologische Gleichgewicht dieser wichtigen Lebensräume ins Wanken. Ehemals idyllische Inselparadiese werden unter Bergen von Plastik begraben. An exotischen Stränden finden Wissenschaftler bei Grabungen noch in mehreren Metern Tiefe die Verpackungsreste unserer Wegwerfgesellschaft. In verendeten Walen werden mehrere Tonnen Unrat gefunden,  Schildkröten müssen Trinkhalme aus der Nase operiert werden, sie schwimmen durch Getränkeverpackungen deformiert durch die Ozeane oder verenden qualvoll in achtlos entsorgten Fangnetzen („Geisternetzen“) der Fischereiindustrie.

 

Das Unbequeme: wir alle müssen etwas tun! Das Gute: Das Rad ist bereits erfunden, wir müssen die Lösungen nur anwenden.

 

Einen großen Anteil an unserem Verpackungsmüll haben Kunststoffeinwegflaschen. Sie sind überall verfügbar und leichtgewichtig, wodurch wir sie überallhin mitnehmen können und wir können sie bequem entsorgen. Denken wir. Denn nach der Benutzung wird nur ein Teil dieser Flaschen recycelt. Der Rest landet – genau: in der Natur. Und dort dauert der Abbau ewig. Eine Glasflasche ist die beste Alternative, die zwar ein gewisses Gewicht hat, aber wenn wir ehrlich sind, können wir diese 500 Gramm problemlos zusätzlich in unserem Rucksack unterbringen. Und eine eigene wiederwendbare Flasche, beispielsweise von soulbottle, ist die Königsklasse. Wo es die gibt? Im gut sortierten Bioladen.

 

Wir lieben Coffee to go! Aber nicht die 320.000 pro Stunde verwendeten Einwegbecher und Rührstäbchen. Mit Mehrwegbechern schonen wir Ressourcen und halten unsere Innenstädte sauber! Und wenn wir neben unserer (Lieblings-) Glasflasche keinen Platz mehr für den Becher finden, freut sich unser Fachhändler auch über ein nettes Gespräch beim Kaffeetrinken vor Ort. Tipp: Fair gehandelter Biokaffee nutzt den Produzenten und der Umwelt im Herstellungsland.

 

Wer trinkt, muss auch essen! Und unsere Nahrungsmittel sind in der Regel ebenfalls verpackt, was durchaus umweltfreundlich geht! Unser Lieblingsbehältnis, die Butterbrotsdose (neudeutsch: Snackbox), gibt es bereits aus natürlich nachwachsendem Biokunststoff. Klimaneutral hergestellt, ohne Erdöl, ohne BPA, ohne schädliche Weichmacher und trotzdem bunt. Und so stabil, dass sie jahrzehntelang hält. Für Aufschnitt und Käse eignet sie sich ebenfalls. Eine Randnotiz: „Unverpackt“ ist im Biosegment bereits lange ein Thema. Aufschnitt und Käse werden sehr gern in selbst mitgebrachte Behältnisse gepackt. Selbstverständlich unter Berücksichtigung aller vorgeschriebenen Hygienevorgaben!

 

Brot, Obst und Gemüse gehören zu unseren wichtigen Grundnahrungsmitteln, die ihr Dasein im Lebensmitteleinzelhandel leider nur zu oft in Plastikfolie abgepackt fristen. Brotbeutel, Obst- und Gemüsenetze stellen eine tolle Alternative dar. No waste, bio, fair  und unendlich wiederverwendbar. Wo wir schon bei Gemüse sind: Pfand ist nicht nur Getränkeverpackungen vorbehalten, sondern funktioniert zum Beispiel auch bei Antipasti: Einfach das Pfandglas mitbringen und befüllen lassen. So einfach!

 

Was passiert eigentlich mit dem Plastikmüll in den Meeren, bevor er sich nach etwa 400 Jahren zersetzt hat? Während seiner extrem langen Lebenszeit speichert Kunststoff, der teilweise bereits produktbedingt umwelt- und gesundheitsschädliche Schadstoffe enthält, weitere Umweltgifte und schädigt dadurch Meerespflanzen und -tiere. Durch die schrittweise Zersetzung und durch Abrieb entstehen Mikropartikel, das sind Plastikteilchen in einer Größe von weniger als 5 mm, die wir im Laufe der Zeit mit unserer Nahrung und über das Trinkwasser aufnehmen. Zusammen mit den primären Mikropartikeln, die von der Industrie Kosmetika, z. B. Zahnpasta, und anderen Produkten beigemengt werden, nehmen wir einen brisanten Cocktail zu uns. Durch unser Kaufverhalten können wir auch hier gegensteuern: Bei der Herstellung von Naturkosmetik werden keine Kunststoffkleinstteilchen verwendet.

 

Als Verbraucherinnen und Verbraucher können wir mit unserem Kaufverhalten  die Hersteller von Konsumgütern wie Getränken, Kosmetik oder Lebensmitteln in die Verantwortung für ihren Verpackungsmüll nehmen. Kaufen wir nachhaltige Produkte, bio, fair und von Herstellern, die ihre Aufgabe mit Leidenschaft und Rücksicht ressourcenschonend erfüllen.

 

Viele der hier genannten Produkte erhaltet Ihr in Georgs Bioladen. Wir beraten gern und ausführlich über Möglichkeiten, unsere Mitwelt zu schonen und verantwortungsbewusst zu handeln. Sprecht uns einfach an!

 

Textquellen: Deutsche Umwelthilfe (DUH), World Wide Fund for Nature (wwf)